Samuel Hahnemann war sehr sprachbegabt und studierte trotz armer Verhältnisse Medizin. Er verdiente seinen Lebensunterhalt während und nach dem Studium mit chemischen und medizinischen Übersetzungen. Als Arzt therapierte er zunächst nur kurze Zeit, weil er feststellte, dass die Behandlungsformen seiner Zeit (z. B. Aderlass, Verabreichung von Brechmitteln und Giften, massive Einläufe) die Menschen kränker zu machen schien als zuvor.
Bei seinen Übersetzungen stieß er 1790 bei einer Arzneimittellehre auf Ungereimtheiten. Dies animierte ihn dazu, einen Selbstversuch mit Chinarinde, die damals zur Malariabehandlung eingesetzt wurde, durchzuführen. Nachdem Hahnemann das Mittel genommen hatte, entwickelte er Symptome der Malaria, obwohl er die Krankheit nicht hatte. Dies gilt als die „Geburtsstunde“ der Homöopathie.
Es folgten weitere Selbstversuche, die die Ähnlichkeitsregel bestätigten: "Eine Arzneisubstanz, die bei einem gesunden Menschen bestimmte Symptome hervorruft, kann einen kranken Menschen mit denselben oder ähnlichen Symptomen heilen. = Ähnliches werde durch Ähnliches geheilt."
Ein weiteres wichtiges Prinzip, das Hahnemann erforschte und anwandte, war die Verdünnung und Potenzierung der oft giftigen Substanzen. Trotz sehr starker Verdünnung wurde durch kräftiges Verschütteln die Schwingung der Mittel verstärkt. Er nahm seine ärztliche Praxis wieder auf und begann erneut, Patienten zu behandeln. 1810 veröffentlichte er die Grundlagen seiner Heilmethode und lehrte sie 9 Jahre lang an der Universität Leipzig. Die Homöopathie begann sich zu etablieren, hatte aber auch viele Gegner.
In den 50 Jahren bis zu seinem Tod entwickelte Hahnemann die Theorie und Praxis der Homöopathie. Er notierte alle beobachteten Symptome von Kopf bis Fuß, von Gemüt bis Schlaf usw. Daraus entstanden Arzneimittelbilder, die mit dem Krankheitszustand des Patienten verglichen werden konnten. Es zeigte sich, dass für die gleiche Krankheit verschiedene Mittel in Frage kommen, aber auch dasselbe Mittel bei unterschiedlichen Krankheiten hilft.
Was ist die Lebenskraft?