Es ist bekannt, dass Lachen und Humor das Immunsystem stärken und übermäßiger Stress und Kummer die Abwehrkräfte schwächen. Bei Aufregung (ob positiv oder negativ) klopft das Herz, in Schrecksitutionen können die Beinmuskeln versagen, Muskeln werden unbewusst angespannt bei Gedanken und Ängsten, die Ernährung hat Einfluss auf körperliche und geistige Aktivität und so weiter.
Dass alle Körpersysteme zusammenwirken, wird heute niemand mehr bestreiten. Das Hormonsystem gilt als Schnittstelle zwischen Körper und Psyche, doch im Grunde ist alles miteinander verwoben. Die Homöopathie wirkt gleichzeitig auf Körper, Geist und Seele, deshalb wird bei der Anamnese der Gesamtzustand des Menschen betrachtet.
Ob eine Erkrankung ihren Ursprung in der Psyche hat und dann den Körper krank macht oder umgekehrt eine körperliche Erkrankung den Menschen so belastet, dass es ihm psychisch schlecht geht oder inwieweit geiste Überforderung sich auf Körperreaktionen auswirken - eine Behandlung mit homöopathischen Mittel setzt ganzheitlich an.
Reaktionen nach der Einnahme von homöopathischen Mitteln können ebenso in allen Bereichen eintreten:
- Besserung des Allgemeinbefindens oder der psychischen Verfassung, bevor die körperlichen Beschwerden sich bessern
- verstärkte Ausscheidungsreaktionen, z. B. Stuhlgang, Schweiss, Naselaufen
- bei vorher unterdrückten Gefühlen kann es zu einem Gefühlsausbruch kommen
- langer, tiefer (Erholungs)Schlaf - oder umgekehrt mehr Energie und Ausdauer
Es ist sehr hilfreich für die weitere Behandlung, wenn Sie nach Einnahme von homöopathischen Mitteln auf Reaktionen und Veränderungen in allen Bereichen achten und diese notieren, auch wenn augenscheinlich kein Zusammenhang zu der Erkrankung besteht. Es sind Hinweise für mich zur Beurteilung der weiteren Behandlung.
Erstreaktionen und Mittelwirkung:
Bei Reaktionen nach Homöopathie unterscheidet man zwischen der Erstreaktion und der eigentlichen Mittelwirkung. Die Erstreaktion wird manchmal als negativ empfunden, dies ist aber ein Hinweis darauf, dass der Körper "arbeitet" und Heilungsprozesse in Gang gesetzt werden.
Die eigentliche Mittelwirkung zeigt sich im Verlauf der nächsten Wochen, deshalb ist auch hier eine gute Beobachtung auf allen Ebenen wichtig.
Wenn es keine Reaktionen nach der Mitteleinnahme gibt:
Dies kann auch vorkommen und ich suche dann nach einer Ursache oder Heilungsblockaden. Beispielsweise können nach heftigen Erlebnissen körperliche Heilungsmechanismen wie erstarrt sein. Homöopathie kann diese Regulationsstarre lösen und Prozesse im Körper anregen.
Insbesondere wenn Homöopathie zu einer deutlichen Entspannung bei psychischen Beschwerden oder zu einer Selbstwertstärkung führt, sind meine Patienten über die Wirksamkeit der "kleinen weißen Zuckerkügelchen" überrascht. Manchmal braucht es Geduld und manchmal setzt die Wirkung sehr deutlich ein, dies ist von vielen Faktoren abhängig.